CIRCLE OF HANDS in Karlsruhe bei “O’Sulivans“, 17.01.2009

CIRCLE OF HANDS in Karlsruhe bei “O’Sulivans“, 17.01.2009

Im neu eröffneten Karlsruher Pub “O’Sulivans“ hatte CIRCLE OF HANDS die ehrenvolle Aufgabe, als erste Band dort live aufzutreten. Erst während des Soundchecks erfuhren alle Beteiligten so nach und nach, dass das Publikum erfahrungsgemäß erst ab 21:30/22:00 Uhr zu erwarten war. So gab es nach dem Ende der Vorbereitungen gegen 19:30 Uhr erst einmal Fish’n’Chips für die Musiker und viel Zeit...

Die Kneipe bestand aus zwei lang gezogenen Räumen, die in einem rechten Winkel zusammen liefen. Genau in diesem Winkel befand sich die Bühne und war von beiden Seiten gut einzusehen. Ein gut frequentierter Raucherbereich mit Glaswänden befand sich in der Nähe des Haupteinganges.

Um 21:40 Uhr begann das Heep-Spektakel mit dem Intro Alhambra, ein von Uriah Heep live 73 übernommener, eigentlich namenloser, Instrumentalpart. Übergangslos folgte Sunrise und hellte sofort einige Gesichter merklich auf Seven Stars mit dem tollen Synthesizer-Sound kam gut an. Überhaupt stimmten die Abmischung und die gesangliche Harmonie auf Anhieb. Es war ein Genuss, Rainbow Demon, Return To Fantasy, das bombastische Sweet Freedom und schließlich Look At Yourself in bester Live-Qualität zu hören.

Leider waren die Tische und Sitzmöglichkeiten nur zu etwa zwei Dritteln belegt. Aber das machte der guten Spiel-Laune nichts aus. Ein wenig zu plötzlich folgte dann eine Pause, denn der Wirt will ja auch seinen Umsatz machen...

Der zweite Part bot zunächst ein kleines ruhiges Akustik-Set. Von Question über Melinda zum freudig aufgenommenen Wizard war auch hier Top-Qualität angesagt. Mit July Morning zog das Tempo allmählich wieder an und mündete im perfekt gespielten I’ll Keep On Trying. Gypsy mit kräftigen Orgelparts beendete diesen zweiten Abschnitt leider viel zu früh.

Mit Time To Live, The Park und Salisbury steigerten sich die CIRCLES in einen wahren Spielrausch. Alles war erstaunlich fließend, kompakt, harmonisch. Die Musiker waren in einem tranceartigen Zustand in ihre Musik eingetaucht... Hut ab vor dieser Leistung!

Aber mitten im kraftvollen Salisbury hatte Managerin Karola Breier nun einen schwierigen Auftrag zu erfüllen. Sie mußte der Band im Namen des Gastwirtes klar zu machen, dass sie aufgrund gewisser Ordnungsvorschriften zu dieser späten Stunde leiser spielen sollten... Das nahm den Schwung aus der Sache und erzeugte nervöse Spannungen. Schade... Zweimal wiederholte sich diese Prozedur, bis die Lautstärke (fast) “stimmte“...

Die Luft war durch diese Störung plötzlich raus und es war bereits deutlich nach Mitternacht. So wurde das Set nach Salisbury spontan zusammengestrichen bis nur noch Free Me übrig blieb. Aber niemand wollte so richtig mitsingen. Als zaghaft geforderte Zugabe war schließlich Lady In Black ein versöhnlicher Abschluss, auch für die weniger sachkundigen Zuhörer.

So endete ein toller Live-Auftritt mit CIRCLE OF HANDS, die in Bestform waren, leider recht unbefriedigend. Sie hatten alles gegeben. Bleibt zu hoffen, dass es nächstes mal wieder “freie Fahrt bis zum Abwinken“ gibt.

CIRCLES, ihr habt selten so gut gespielt wie heute. Nun bin ich gespannt, wann die neu geprobten Songs endgültig in euer Live-Set übernommen werden. Ich freue mich schon auf das nächste mal.

Heep On…!

Ralf

P.S.: Erste Fotos findet ihr bei myspace unter http://www.myspace.com/cohsound

Hi Ralf,

danke für deinen Bericht + Fotos!

Zitat von Uriah

---

Aber mitten im kraftvollen Salisbury hatte Managerin Karola Breier nun einen schwierigen Auftrag zu erfüllen. Sie mußte der Band im Namen des Gastwirtes klar zu machen, dass sie aufgrund gewisser Ordnungsvorschriften zu dieser späten Stunde leiser spielen sollten... Das nahm den Schwung aus der Sache und erzeugte nervöse Spannungen. Schade... Zweimal wiederholte sich diese Prozedur, bis die Lautstärke (fast) “stimmte“...

---

Das ist mal wieder typisch für unseren deutschen Bürokraten-Staat...
In Rastatt war es zwar nicht ganz so extrem, aber auch dort wurde das letzte Set gestrichen. Zum Glück kamen wir aber in den vollen Genuss von "Salisbury" - welches auch diesmal wieder wahnsinnig gut von COH gemeistert wurde !
Ich habe das Stück übrigens mitgefilmt und werde Karola mal fragen, ob ich das bei YouTube einstellen kann. Auf jeden Fall werde ich es dir in Hannover überreichen...

Trotzdem, wir Deutschen sind ja eh ein Volk, welches am liebsten immer seine Ruhe haben möchte (egal ob bei zu lauter Musik oder Kinderlärm).
Ok, mitten in der Woche kann ich das ja noch verstehen, aber an einem Wochenende sich so anzustellen, finde ich schon krass.
Und solche Locations bzw. Kneipen liegen nun mal meistens mitten in der Stadt. In solchen Fällen sollten die Gastwirte entweder keine Live-Bands buchen oder andernfalls für entsprechende Schallgedämpfte Räumlichkeiten sorgen...

Heepster, das sehe ich auch so.

20 Uhr als Beginn wäre "normal" für ein Top-Programm mit allen Zugaben und Extras. Oder eben mit entsprechender (Sonder)genehmigung, was vorher zu klären wäre...

In diesem Fall hatte ich aber das Gefühl, der Wirt wußte gar nicht was auf ihn zu kommt und hatte mit seichter musikalischer Unterhaltung in mäßiger Lautstärke gerechnet...

LG Uriah